Mit ihren Funktionen ist eine Traceability-Software ein Hilfsmittel auf dem Weg zur automatisierten und sich selbst organisierenden Produktion. Sie vernetzt Produktionsschritte, um die Wertschöpfungskette im Sinn der Industrie 4.0 zu optimieren. Ist das Werkzeug in ein Manufacturing Execution-System integriert, ergeben sich neben der Qualitätssicherung oft weitere Vorteile.
Traceability-Software als Hilfsmittel für Industrie 4.0
Industrie 4.0 Ansätze zielen darauf ab, durch die Digitalisierung und Automation die Flexibilität der Produktionsunternehmen zu vergrößern und den Verbrauchern so stetig wachsenden Einfluss auf die Produktgestaltung zu eröffnen. Hier muss die gleichbleibend hohe Produktqualität als Maßstab für produzierende Unternehmen betrachtet werden, gerade weil unzufriedene Kunden mit dem Internet eine weltweite Öffentlichkeit adressieren können.
Dort, wo Verbraucher durch defekte Produkte besonders schnell zu Schaden kommen können – etwa in der Automobil-, Pharma- und Lebensmittelindustrie – hilft eine lückenlose Prozessrückverfolgbarkeit dabei, die Qualität auf dem geforderten Niveau zu halten. Das ist schließlich der beste Schutz für das Firmen- und Produktimage und gleichzeitig oft gesetzlich oder versicherungstechnisch gefordert. Erleichtert wird dies durch Traceability-Software, die meist als Komponente eines MES realisiert wird. Dabei stehen folgende Anforderungen im Vordergrund:
1. Vollständiger Überblick über die gesamte Wertschöpfungskette
2. Eingrenzung fehlerhafter Produkte im Schadensfall zur Minimierung von Rückrufkosten
3. Umfassende Auswertung der erfassten und dauerhaft protokollierten Daten
Ein Modul mit drei Aufgaben
Um diese Aufgabe zu unterstützen, muss die Traceability-Software folgendes leisten:
Das Erfassen, also Tracken, aller relevanten Daten. Diese Funktion ist Grundlage für eine Material- und Prozessrückverfolgbarkeit, da hier die Produktionsschritte- und anfallenden Prozessparameter in Echtzeit (automatisiert) und meist im Hintergrund ermittelt und gespeichert werden.
Transparenz schaffen, denn um entscheiden zu können, ob ein Produkt den vorgegebenen Qualitätsanforderungen entspricht, müssen alle Prozessschritte online überwacht und die Einhaltung der Vorgaben kontrolliert werden. Damit die Produktionsprozesse nachvollzogen werden können, werden diese Daten erfasst und mit weiteren Informationen verknüpft, etwa welche Fertigungsprozesse das Produkt dabei durchlaufen hat: Wo und wann wurde es von wem bearbeitet, gelagert und getestet? Welches Material ist darin eingeflossen? Die Nutzung und Auswertung der Daten wird oftmals auch als Tracing bezeichnet.
Kontrollfunktionen bereitstellen, um abschätzen zu können, ob eine bestimmte Komponente weiter verbaut werden darf oder durch etwaige Mängel für die Weiterverarbeitung gesperrt werden muss.